Fehlende Sekundärprophylaxe und Exsikkose (fehlende Flüssigkeitszufuhr) nach Schlaganfall führen zu weiterer Verschlechterung (Locked-in-Syndrom)

Der Geschädigte hatte einen Schlaganfall mit mehreren Kleinhirninfarkten erlitten. Wegen des hohen Hirndrucks aufgrund Raumforderung war zunächst eine Sekundärprophylaxe mit ASS bzw. Clopidogrel wegen der Blutungsgefahr kontraindiziert. Nach Rückgang des Hirndrucks hätte jedoch eine Sekundärprophylaxe zur Blutverdünnung erfolgen müssen. Zudem wurde die Flüssigkeitsaufnahme des Patienten trotz hoher Temperaturen nicht durch Bilanzierung kontrolliert. Patient erlitt weitere Krampfanfälle, Harnwegsinfektion und schließlich eine Bewußtseinseintrübung. Ein nicht zeitnah durchgeführtes MRT ergab eine „nicht mehr ganz frische“ Ischämie. Der Geschädigte erlitt ein sog. Locked-in-Syndrom und starb nach fünf Jahren an den Folgen einer Lungenentzündung. Ein Risikovergleich wurde mit einer Haftungsquote von 25 % geschlossen.


Aktenzeichen:
17/11

Zahlbetrag:
EUR 124.000,00

Abschluss:
2014 - Risikovergleich außergerichtlich



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