Schwere Sepsis bei Kindsmutter nach verspäteter Reaktion auf Kindsbettfieber

Patientin bringt durch primäre Sectio Kind zur Welt; postoperativ Feststellung eines extrem erhöhten Leukozytenwerts und CRP-Werts, erhöhte Temperatur, aufgeblähter Bauch, blutiger und putrider Wundzustand; trotz weiter ansteigenden Fiebers und fortbestehender Tachykardie keine chirurgische Intervention; sodann Diagnose einer Sepsis, bei Abdomensonografie Feststellung eines Pleuraergusses links, keine Einleitung einer Notfallbehandlung, erst am Abend des Folgetages Vornahme einer Revisionslaparotomie; Sectio-Narbe dehiszent, in der Folge Entfernung abgestorbener Teile der Uteruswand und zweischichtiger Verschluss des Uterus, der aufgrund fortgeschrittener Infektion, fehlschlägt; Auftreten einer granulocytär entzündlich überlagerten Uteruswandnekrose sowie eine fortgeschrittene myometriale Wandnekrose mit massiver granulocytärer Entzündung, Hinweis auf fortgeschrittene Peritonitis.

Komplett zerstörte Bauchdecke muss in mehreren OPs plastisch-chirurgisch rekonstruiert werden; Patientin hat Anpassungsstörung entwickelt. Bei dem Schaden handelte es sich nicht um den der Geschädigten selbst, sondern um den der von uns vertretenen gesetzlichen Krankenkasse nach § 116 SGB X.


Aktenzeichen:
109/17

Zahlbetrag:
EUR 700.000,00

Abschluss:
2021; gerichtlicher Vergleich,
Landgericht Amberg, Az.: 22 O 1068/17



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