Durchtrennung des Nervus radialis nach dislozierter Radiusköpfchenfraktur infolge eines Sturzes

Sechsjährige Patientin mit Sturz aus ca. 2 Meter Höhe, schlägt mit dem Ellbogen direkt auf einer Betonkante auf; dorsale Ellenbogenluxation mit einer Fraktur des proximalen Radiusendes rechts in Form eines komplett dislozierten Radiusköpfchens (Judet IV). Noch am gleichen Tag operative Versorgung; abgerissenes Radiusköpfchen rotiert, komplett disloziert; intramedullär noch liegender Nancy-Nagel über die Fraktur geschoben, um dem Aufspießen des Radius zu dienen; bei späterer Röntgenaufnahme zeigt sich eine Abkippung des Radiusköpfchens um ca. 45 Grad, Befund wird so gedeutet, dass der Nagel das Radiusköpfchen beiseitegeschoben habe; Nancy-Nagel sodann entfernt, auch Durchführung einer Arthrolyse mit Entfernung eines kleinen freien Gelenkkörpers; im Rahmen der OP Durchtrennung des Nervus radialis, infolgedessen Parese der Fingerstrecker; sodann operative Freilegung des Nervus radialis mit autologer Transplantation des Ramus profundus des N. radialis rechts mit zwei Suralis-Interponaten à 7 cm Länge.

Leichte klinische Verbesserung der Handgelenksextension, aber fortbestehende Kraftminderung in der rechten Hand und motorische Einschränkungen beim Bewegen der Finger; Probleme bei vielen Verrichtungen des täglichen Lebens. Unklar ist, welche Verletzungen bereits sturzbedingt vorlagen.


Aktenzeichen:
60/17

Zahlbetrag:
EUR 30.000,00

Abschluss:
2020; außergerichtlicher Risikovergleich



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